Dienstag, 13. September 2011

Einfache Frage, schweres Ende.

Ich frage meinen Bruder wegen einem Spiel, das wir uns beide kaufen wollen, und sage, das ich morgen in den Game Stop reingehen werde, um zu schauen. Er schnauzt mich an, der Laden sei scheiße und ich solle mich nur davon fernhalten. Ich verstehe seine aggressive Haltung nicht, die angriffslustige Stimme. Er schlägt mir mit bösen Augen vor, ich solle im Internet wo anders schauen. eBay. >Da dauert es doch ewig, bis es da ist...< Er sieht mich an. An seinem Blick sehe ich, dass er mir gerne eine Ohrfeige verpassen würde. Oder sonst irgend etwas.
>Halt doch deine Fotze, du arrogante Kuh!< brüllt er mir ins Gesicht. Während er den Flur entlang in sein Zimmer geht, murmele ich leise >Das sagt genau der Richtige.< Seine Tür knallt zu. Meine auch. Der Schlüssel dreht sich in meinem Schloss.
Ich setze mich auf den Stuhl, beginne augenblicklich zu weinen. Was ist das für ein Bruder? Der mich anmault, wegen so einer Kleinigkeit? Ich will ihn hier weg haben. Er soll gehen, mich in Ruhe lassen.
Während ich schreibe, laufen die Tränen über mein Gesicht. Ich will das alles nicht, doch kann nicht aufhören. Ich hole die schwarze Kiste von meinem Regal. Darin sind alte Sammelkarten. Darunter meine Rasierklinge. Ich sehe sie an. Sie glänzt im Licht. Ich schreibe weiter. Ich will schneiden. Mein Bruder macht mich fertig. Keiner beleidigt mich so, wie er. Das hat noch nie jemand gemacht. Wieso er? Wieso derjenige, der mich eigentlich lieben sollte. Den ich lieben sollte. Wieso tut er mir das an? Was habe ich ihm denn getan?
Mit feuchten Augen sehe ich die Klinge wieder an. Schnappe sie mir. Ziehe meinen Ärmel nach oben. Setze an. Blut. Nochmal. Blut. Nochmal. Ich lache. Ich weine. Es fühlt sich so gut an. Im Hintergrund läuft Musik. >..turning into a monster.<




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