Zurzeit läuft einfach alles schief, was schief laufen kann.
Heute wollte ich mit meinem Lehrer diskutieren. Eigentlich war es eher ein Hinweis von meiner Seite aus, den er gleich viel zu ernst genommen hat. Ich hab geantwortet und so ging es hin und her, bis er irgendwann >Ende< sagte und das Thema wechselte. Ich hasse es, wenn jemand so Diskussionen beendet. Nur weil er mein Lehrer ist, braucht er nicht zu glauben, er wäre irgendwie schlauer oder was weiß ich. Diskussionen werden normal zuende geführt. Und nicht so! Notenmäßig sieht es auch nicht sehr prächtig aus, was mich mehr als nervt. Ich hab nicht immer gelernt, geb ich zu, aber meine Noten sind trotzdem viel zu schlecht.. Eine Drei hätte da schon mal drin sein können.
Gestern habe ich den ganzen Tag über nichts gegessen. Ich war seit langem wieder stolz auf mich - bis die Nacht kam. Um Mitternacht bin ich aufgesprungen, in die Küche gerannt und hab gefressen. Die Waage hat es mir größtenteils verziehen. Doch ich bin wütend auf mich, da die Zahlen sehr viel niedriger gewesen wären, wenn ich stark geblieben wäre. Heute war die Knastdiät angesagt, die ich bis Nachmittag auch durchgehalten habe. Beim Geburtstag meiner Tante hab ich natürlich alles über'n Haufen geworfen und Kuchen gefressen bis zum geht nicht mehr. Zudem hatten wir ein ziemlich.. dummes Gespräch.
>Wann erfahren wir von dir eigentlich mal was? Wann bringst du einen mit heim?< Mit gehobenen Augenbrauen sehe ich meine Oma und Tante an. Als würde es euch was angehen! >Ach, du wartest bestimmt, bis der Richtige kommt, was?<, lacht meine Tante und ich schüttle den Kopf. >Vielleicht wisst ihr nur nichts. Ich erzähle doch nicht jedem was in meinem Liebesleben so vor sich geht.< Meine Stimme klingt kühl und ich bin genervt. Ich mag meine Verwandten in dieser Hinsicht nicht. Sie sind aufdringlich, neugierig und halten sich für allwissend. Seid ruhig, denn im Grunde interessiert ihr euch einen Dreck um mich.
Ich zähle die Tage bis Sonntag. Sonntag sehe ich Mael wieder. Vielleicht nur von der Ferne, vielleicht sprechen wir kein Wort miteinander. Aber ich werde ihn sehen. Es lindert den Schmerz, schafft ihn aber nicht beiseite. Ich muss meinen Mut wieder zusammen nehmen. Ich weiß nicht, warum mir das so schwer fällt. Vor nicht allzu langer Zeit haben wir öfter miteinander geredet. Jetzt stehe ich ihm gegenüber und bekomme kein Wort heraus. Nicht mal ein Lächeln bekomme ich zustande. Sonntag wird sich das ändern. Wenn ich die Möglichkeit habe, mit ihm zu reden, werde ich es tun. Vielleicht werde ich ihn auch nur anlächeln. Aber richtig. So wie damals!
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