Dienstag, 10. Januar 2012

Man geht ihm aus dem Weg. Hört, wann sich seine Zimmertür öffnet. Bekommt Angst. Horcht. Wartet, ob seine Schritte sich nähern. Ist erleichtert, wenn er nicht die eigene Tür ansteuert. Froh, dass er endlich wieder in seinem Zimmer ist. Hört sein Herz pochen. Laut. Vor Angst.
Gerade hab ich mich beruhigt, da klopft es an meiner Tür. Vor Schreck zucke ich zusammen. Er hat schlechte Stimmung. Geh weg, hau ab. "Passt jetzt alles mit dem PC?", mault er mich an. Mit der aggressiven Stimme. Mit der er mir die Tränen in die Augen jagt. Ich nicke eingeschüchtert, versuche ihn nicht anzusehen. Ohne ein weiteres Wort verschwindet der Mensch, der mir Angst macht. Der Mensch, der mich am meisten zum Weinen bringt. Der Mensch, den ich hasse.
Mein Bruder.

2 Kommentare:

  1. Vielen Dank fürs Verfolgen, schöner Blog ♥

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  2. das muss unerträglich für dich sein.
    jedes einzelne mal daran zu denken, an diese angst.

    http://efeuimhaar.blogspot.com/

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