Auf zum Bahnhof. Mit den Mädls und Marcel. Natürlich ist Mael nicht mitgekommen und natürlich ist für mich der Abend schon zum Teil versaut, weil meine Hoffnungen wieder zusammen gebrochen sind und ich mir selbst vorwerfe, wieso ich eigentlich immer wieder darauf hoffe. Ich sollte es doch eigentlich mal lernen. Aber der Wunsch ihn zu sehen und bei mir zu haben ist einfach zu groß.
Am Bahnhof treffen wir mein Mädchen. Während eine weitere Freundin zuhause von den Eltern eingesperrt sitzt und mir schrecklich leid tut, schütte ich mir Sangria nach unten und wir torkeln zum Club. Stunden, Cocktails, Schnäpschen, Tänzen, hässlichen Kerlen und lautem Geburtstagsgekreische später, schleppen wir uns müde und glücklich Richtung Auto. Pennen da ne Runde und fahren anschließend mitm Bus heim.
Jeder redet durcheinander. Lautes Lachen, uninteressante Themen. Es dreht sich um mich, sie lachen über meine Kindheit und über sonstigen Kram. Bla bla, ich höre nicht zu. Ich lache und zeige trotzdem Interesse. Ich muss ja freundlich sein. Dankend nehme ich meine Geschenke. Immer Süßigkeiten. Wollt ihr mich mästen? Bin ich nicht schon fett genug?! "Eine Emofrisur für dich. Jetzt musst du dich nur noch ritzen." Gelächter. Meine Tante hat eine Narbe am Unterarm. "Jemand meinte schon, ich ritze mich. Dabei ist die Narbe doch ganz woanders." Ich spüre den Blick meiner Mutter. "Um dir die Pulsadern aufzuschneiden, muss du schon richtig ritzen." Hahahaha. Seit ihr witzig, ich lach mich tot. Seht ihr? Ich kann deren Gelaber nicht ertragen. Reißen Witze über dieses Thema. Soll ich euch die Wahrheit sagen, zeigen? Fuck you. Mit meinen Cousinen leg ich mich in die Sonne, vergesse den Rest meiner beschissenen Verwandten und genieße noch den Nachmittag, während ich mich auf den Abend freue. Mein Handy vibriert. Mael: Alles Gute! Feier schön. Mein Herz setzt aus, meine Finger zittern und ich strahle bis über beide Ohren.
Mit Dana, Cora und ihrem assozialen Freund sitzen wir bei Cassie und shishen. Mein Geschenk von ihnen ist wunderbar und ich falle ihnen mit ein paar Gläsern Sekt und Bier intus glücklich um den Hals. Auf der Straße schreien Teenager, wir laufen hin, sie sind weg, wir sind weg. Der Rauch legt sich. Wir sind müde. Scheiße, der Tag war schon irgendwie anstrengend.
Und jetzt bin ich achtzehn, kann machen was ich will und fuck yea, wann ist der Termin für mein Tattoo?
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