Wir klingeln an seiner Haustür. Seine Mutter öffnet uns und bittet uns gleich herein. Fynn sitzt mit seinen Eltern, Großeltern und Geschwistern am Tisch. Cassie und ich begrüßen sie alle und umarmen Fynn, denn er hat Geburtstag. Wir sitzen rund eineinhalb Stunden zusammen, unterhalten uns und lachen. Seine Familie ist sehr freundlich. Eigentlich hätte es mir nichts ausgemacht, noch länger zu bleiben, aber ich musste nachhause. (Denn an dem Tag fand die Schulparty statt.. Donnerstags.) Ich verabschiede mich also und laufe aus dem Haus.
Zuhause angekommen stürme ich in mein Zimmer. Ich habe nicht genug Zeit um meinen PC zu starten, um dort Musik zu hören, also schalte ich einfach meinen MP3-Player an, der auch einen Lautsprecher hat. Während ich mir Locken mache, singe ich leise zu Linkin Park. Auf einmal reißt jemand die Tür auf. Mein Bruder. "Mach sofort die Musik leiser!", schreit er mich an und ich drehe meinen Kopf wieder Richtung Spiegel. "Mach du deine doch lauter.", antworte ich ihm, meine Stimme bleibt jedoch normal. Im Gegensatz zu seiner. "Sofort hab ich gesagt!" Als ich nicht reagiere, reißt er den MP3-Player vom Tisch und versucht leiser zu machen. Er schafft es jedoch nicht und verlässt mein Zimmer. Ich laufe ihm hinterher und sehe, wie er das Teil in das Schlafzimmer meiner Eltern schmeißt und es dort krachend auf den Boden knallt. "Sag mal, du spinnst doch!", kreische ich ihn an und hole den Player wieder. Er stellt sich vor der Tür groß auf und sagt mir nochmal mit einem sehr aggressivem Ton "Mach verdammt nochmal leiser!" Ich will ihn wegdrücken. "Geh weg..", murmle ich. Einen Augenblick später spüre ich seine Hand an meinem Hals. Er drückt zu und ich atme geschockt auf. "Mach den Scheiß aus!" Ich kämpfe mit den Tränen, drücke seine Hand und schließlich auch ihn zur Seite und verstecke mich in meinem Zimmer. Ich sitze auf dem Boden. In zehn Minuten kommt meine Freundin. Ich will weinen, ich will schneiden. Ich will meine Ruhe. Ich will das mein Bruder verschwindet.
Mit der passenden Maske gerüstet, treffen meine Freundin und ich auf Klassenkameraden, die mit Vodka in den Bechern im Hauptbahnhof auf uns warten. Nach Vodka, Sekt und Sangria sind wir alle angetrunken und fahren mit dem Bus in die Innenstadt, wo wir auf immer mehr Mitschüler treffen. Nachdem wir noch bei Megges waren, machen wir uns auf den Weg in den Club. Wir tanzen, haben Spaß und die Auseinandersetzung mit meinem Bruder ist vergessen. Um zwei müssen wir leider schon abhauen, weil meine Aufsicht nachhause will. Also spazieren wir bis um vier durch die Stadt, essen Döner oder gröllen irgendwelche Lieder. Meine Freundin und ich legen uns irgendwann in eine Sparkasse und pennen ein. Gegen sieben wachen wir auf, machen uns auf den kurzen Weg zur Schule und verpennen so ziemlich den ganzen Unterricht.
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