Freitag, 14. Oktober 2011

Eccedentesiast


Cassie und ich sitzen im Keller und rauchen. Wir reden und reden. Über irgendwelche Themen. Irgendwann komme ich auf das Fußballspiel. Damals. Im Regen. Als sie mich stehen gelassen hat. >Da hast du mich allein im Regen stehen lassen. Wolltest ja nur nen Regenschirm holen.. fünfzehn Minuten lang.< Während ich rede, lache ich natürlich immer. Ich will nicht verletzt wirken. Obwohl ich es bin. Sie stimmt in mein Lachen ein. Ich frage, warum sie mich nicht geholt hat. >Im Haus war es so warm! Und ich war trocken.< Wow. Was für eine Begründung. Ich bin enttäuscht, verletzt. Zeige es aber nicht. Ich lächle. >Außerdem wusste ich nicht, ob sie mich wieder reinlassen.. die haben die anderen draußen schon nicht mehr reingelassen und nur geärgert.< Während unseres Gesprächs, lachen wir nur. Nehmen es nicht ernst. Sie zumindest nicht. >Und dafür lässt du deine Freundin wortwörtlich im Regen stehen?< Daraufhin antwortet sie wieder nur mit einem Lachen.
Lachen, lachen, lachen. Wie gerne ich auch lache. Wie gerne ich andere Menschen auch lachen sehe. In solchen Momenten verletzt es mich einfach nur. Aber ich kann es nicht zeigen. Ich muss doch fröhlich sein. Ich darf sowas nicht ernst nehmen.

>Dass sie nicht die war, die alle anderen in ihr sahen, war beängstigend. 
Ihr ganzes Leben bestand aus Geheimnissen, Fassaden und Lügen. 
Und sie trug nicht nur eine Maske, sondern gleich mehrere,  
je nachdem in wesen Gegenwart sie sich befand.<
(Rabenmond, Seite 346)

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen