Samstag, 19. November 2011

Dieser süße Schmerz..

Ich sitze im Unterricht. Englisch. Letztes Jahr war es neben Deutsch mein Lieblingsfach. Jetzt hat es mir der Lehrer versaut. Abwesend höre ich den Mann reden. Meine Gedanken haben längst nichts mehr mit Englisch zu tun. Es ist gerade mal zwei Tage her, seit ich Mael gesehen habe. Ich vermisse ihn schrecklich. Seit diesem Abend ist es schlimmer denn je. Ich überlege, wie ich sonst mit diesem Schmerz zurecht gekommen bin.

Die Bustüren öffnen sich. Ein Haufen Menschen eng zusammen gedrückt. Eigentlich ist kein Platz mehr. Ein Junge läuft an mir vorbei und schmeißt sich schon fast gegen die Menschenwand. Er ist im Bus. Also tu ichs ihm gleich und ergattere anscheinend den letzten Stehplatz im überfülltem Bus. Die Tür schließt sich. Umfallen nicht möglich. Es ist schrecklich. Überall Menschen, so nah bei mir. Sie sollen weg. Am liebsten würde ich aussteigen. Selbst nach einer halben Stunde Fahrt ist der Bus noch reichlich voll und neben mir stehen inzwischen zwei Mädchen. Ich kenne sie. Vom Sehen, sie wohnen in meiner Stadt. Ich sehe unauffällig an ihnen hinab. Sie haben so schöne dünne Beine. Ich merke, wie sie den Blick auf mich richten und schaue weg. Vielleicht haben sie einen schönen Körper, doch von Geschichten weiß ich, das sind Schlampen. So gut wie alle in meiner Umgebung. Zwei Haltestellen zu früh dränge ich mich aus dem Bus. Ich atme erstmal tief ein und aus, schaue dem Bus hinterher und gehe nachhause.

Seit halb drei sitze ich nun zuhause, sollte lernen, tu es aber nicht. Ich kann nicht. Ich kann mich nicht konzentrieren. Wenn ich auf das Blatt vor mir starre, verfalle ich nach wenigen Sekunden in meine eigene kleine Welt. Dort wo alles perfekt ist. So wie ich es will. Dort stelle ich mir Mael nah bei mir vor. Wir sind glücklich. Im nächsten Moment lese ich wieder die uninteressanten Wörter auf dem Blatt. Aber dann denke ich wieder an die schönen Worte, die er jemals zu mir gesagt hat. Das bezaubernde Lächeln, das er mir schenkt und sein Blick, der mich ganz und gar irre macht.


"Hm, also die unwichtigen Dinge vergesse ich meistens!", lacht Cassie, als wir über das Thema 'Black Outs' und das Vergessen bzw nicht erinnern mancher Dinge bei einem Rausch reden. Ich verstumme augenblicklich, was sie aber nicht stört. Ich erinnere mich da an was. Freitag. Dieser Freitag am Volksfest, als sie mit Mael verschwunden ist. Jaja, schon klar das es für sie unwichtig ist. Für mich war es Grund genug, zu weinen und fertig zu sein. Und bis heute denke ich noch daran. Obwohl es nichts ernstes war und obwohl es besser wäre, die Sache einfach zu vergessen. Aber ich kann eben nicht.

Morgen kommen die Jungs + ein paar andere. Ich freue mich.

1 Kommentar:

  1. Hey, weil du mich nicht abonniert hast, ich dir das aber trotzdem zeigen wollte- schau dir meinen neuen Post an, ich habe endlich mal was von mir hochgeladen <3 Und wäre jetzt interessiert an deiner Meinung .) Ob es dein Geschmack ist, weiß ich ja nicht, ich kenne ja leine eindeutigen Präferenzen von dir bisher.

    xoxo

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